Erschienen in:
01.12.2013 | Schwerpunkt
Europäische Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen
Was hat sich 2012 geändert?
verfasst von:
Prof. Dr. H. Gohlke
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 8/2013
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Zusammenfassung
Die Version 2012 der europäischen Leitlinien für die Prävention kardiovaskulärer (CV) Erkrankungen wird von 9 medizinischen Fachgesellschaften getragen. Sie sind neu strukturiert, kürzer gefasst und besser lesbar: Kernaussagen werden jedem Unterkapitel vorangestellt, Empfehlungen werden mit ihrem Evidenzgrad aufgeführt; am Ende eines jeden Unterkapitels werden die neuesten Informationen benannt und ebenfalls Bereiche mit unzureichende Studienlage für weiteren Forschungsbedarf aufgeführt. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Unterteilung des zehnjährigen Risikos für kardiovaskulären Tod in 4 Risikogruppen: geringes (<1%), mittleres (1 bis <5%), hohes (5 bis <10%) und sehr hohes Risiko (≥10%). Alle Patienten mit CV-Erkrankung werden der höchsten Risikogruppe zugeordnet, mit entsprechenden Konsequenzen z. B. für den Lipidzielwert [LDL-Cholesterin <70 mg/dl (1,8 mmol/l)]. Therapieadhärenz und Verhaltensänderung können am ehesten mit motivierenden Gesprächen erreicht werden, die Zeit beanspruchen; auf die ärztliche Verantwortung, klare Empfehlungen im Entlassungsbrief nach Krankenhausaufenthalt zu formulieren und Hilfen bei der Umsetzung anzubieten, wird besonders eingegangen.