Erschienen in:
01.04.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Empfehlungen der Projektgruppe Prävention der DGK zur risikoadjustierten Prävention von Herz- und Kreislauferkrankungen
Teil 3: Fettstoffwechselstörungen, arterielle Hypertonie und Glukosestoffwechsel
verfasst von:
Prof. Dr. H. Gohlke, FESC, FACC, C. Albus, G. Bönner, H. Darius, S. Eckert, C. Gohlke-Bärwolf, D. Gysan, H. Hahmann, M. Halle, R. Hambrecht, P. Mathes, H.-G. Predel, G. Sauer †, C. von Schacky, G. Schuler, J. Siegrist, J. Thiery, D. Tschöpe, H. Völler, A. Wirth
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Fettstoffwechselstörungen
Der Zusammenhang zwischen kardiovaskulärem Risiko und der Höhe des LDL-Spiegels ist zweifelsfrei nachgewiesen. Der Nutzen einer Absenkung des LDL-Cholesterins, vor allem mit Statinen, zur Minderung des kardiovaskulären Risikos entspricht einer Klasse-I-Empfehlung auf dem Evidenzlevel A. Die LDL-Zielwerte richten sich nach dem individuellen Risiko. Für HDL und Triglyzeride werden keine Therapieziele definiert, sondern lediglich Bereiche angegeben, bei denen von einem erhöhten kardiovaskulären Risiko auszugehen ist. Die leitliniengerechte medikamentöse LDL-Absenkung mit anzustrebenden niedrigen LDL-C-Zielwerten wird durch die preiswerte Verfügbarkeit des generischen Atorvastatins als stark wirksamem Statin deutlich erleichtert.
Arterielle Hypertonie
Die arterielle Hypertonie ist einer der wesentlichen Risikofaktoren für Herzinfarkt, Apoplex und Demenz. Sie liegt vor, wenn in der Arztpraxis der Blutdruck wiederholt größer oder gleich 140 mmHg systolisch oder 90 mmHg diastolisch gemessen wird. Nach Ausschluss einer sekundären Hypertonie und Bestimmung der Endorganschäden kann das kardiovaskuläre Gesamtrisiko definiert werden. Dieses und eventuell bestehende Begleiterkrankungen des Patienten bestimmen die antihypertensive Therapie, deren Basis stets nichtmedikamentöse Maßnahmen darstellen. Zur Pharmakotherapie werden überwiegend fixe Medikamentenkombinationen empfohlen. In regelmäßigen Abständen ist eine Nachüberwachung der Therapie bezüglich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Adhärenz erforderlich.
Glukosestoffwechsel
Schon früh in der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes mellitus können kardiovaskuläre Komplikationen auftreten. Je frühzeitiger die Diagnose und eine normnahe Blutglukoseeinstellung, desto günstiger die Prognose. Der HbA1c-Zielwert für Diabetespatienten liegt unter 7% (53 mmol/mol), in Einzelfällen, (insbesondere bei neu aufgetretenem Diabetes) noch tiefer. Hypoglykämien sollten jedoch wegen des hohen assoziierten kardialen Risikos unbedingt vermieden werden. Statine sollten in aller Regel gegeben werden, um die LDL-Zielwerte von unter 70 mg/dl (1,8 mmol/l) zu erreichen. Zusätzliche kardiovaskuläre Risikofaktoren oder Endorganschäden erhöhen das Risiko und sind nach den evidenzbasierten Therapieempfehlungen zu behandeln.