Ein 15-jähriger Patient stellte sich mit zunehmender Sehverschlechterung und einem bestkorrigierten Dezimalvisus von 0,5 rechts und 0,4 links in unserer Sprechstunde vor. Die Spaltlampenuntersuchung zeigte einen ausgeprägten Lenticonus posterior links (Abb. 1a, b) sowie eine Linsentrübung links mehr als rechts. Der Lenticonus posterior zeigt sich vorwiegend monokular, sporadisch und nicht mit anderen Augen- oder Systemanomalien verbunden [2]. Die angeborene seltene Linsenanomalie führt zu einer fortschreitenden Vorwölbung der hinteren Linsenkapsel (Abb. 1c, d). Verschiedene Theorien über die mögliche Pathogenese werden in der Literatur vorgeschlagen: eine Traktion durch Reste der Arteriahyaloidea an der hinteren Linsenkapsel, eine Störung in der Tunica vasculosa lentis, angeborene, genetisch bedingte Schwäche der hinteren Linsenkapsel, eine aberrante Hyperplasie der hinteren Linsenfasern oder die Folge eines Traumas [1]. Zum Zeitpunkt der Geburt zumeist asymptomatisch, entwickelt sich der hintere Lenticonus erst nach der Geburt langsam [2]. Die Diagnose erfolgt in der Regel – so wie auch bei diesem Patienten – zwischen dem 3. und 15. Lebensjahr mit einer Kataraktentwicklung [2]. Es wird eine mechanische Ursache für die Kataraktentstehung durch die Krümmung der Kapsel nach hinten und die fortschreitende Degeneration der Linsenfasern angenommen [1]. Nicht durch einen Lenticonus zu erklären ist die bestehende Katarakt am rechten Auge, sodass eine genetische Komponente ebenfalls denkbar wäre. Eine Visusbesserung bei diesem Patienten ist allein durch eine Kataraktoperation zu erzielen. Aufgrund des jungen Patientenalters besprachen wir die Möglichkeit des Duett-Verfahrens, damit mittels reversibler Trifokalität der Akkomodationsverlust kompensiert wird [3, 4].
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