Die Beiträge zum diesjährigen Hypertonieschwerpunkt zeigen, was sich im letzten Jahr in der Hypertoniebehandlung an neuen Entwicklungen ereignet hat. Der Beitrag von Martin Middeke behandelt das wichtige Thema der Schwangerschaftshypertonie. Hier hat es jahrelang, ja sogar jahrzehntelang einen gewissen Stillstand in der Behandlung gegeben. Bislang galten hier Zielblutdruckwerte, die wesentlich höher als für die sonstige Hypertoniebehandlung lagen. Grund hierfür war, dass man ein Risiko für den Embryo durch eine Minderdurchblutung der Plazenta in jedem Fall ausschließen wollte. Auf der anderen Seite war das Risiko für Endorganschäden infolge einer unzureichend eingestellten Hypertonie angesichts des jüngeren Lebensalters der Betroffenen und des begrenzten Zeitraums der Schwangerschaft als überschaubar bewertet worden. Die CHAP-Studie konnte nun klar zeigen, dass die Behandlung mit einem Zielblutdruck < 140/90 mmHg das Risiko eines HELLP-Syndroms oder einer Präeklampsie vermindert ohne dass herabgesetzte Geburtsgewichte als Hinweis auf eine Plazentamangeldurchblutung auftraten.
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Das ESC-Leitlinien-Update 2023 bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Herzinsuffizienz (HF), denn nun werden SGLT-2i sowohl für HFrEF, als auch für HFmrEF und HFpEF empfohlen. Somit können jetzt alle Patient:innen mit HF von SGLT-2i als zentralem Bestandteil der Therapie profitieren.
Dapagliflozin ist nun zur Behandlung aller Patient:innen mit chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz zugelassen und bietet somit auch neue Hoffnung für die Therapie von jenen mit HFpEF. In der DELIVER-Studie zeigte der SGLT-2-Inhibitor eine signifikante Reduktion von Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen und CV-Todesfällen.
Ein Konsortium führender Fachgesellschaften erarbeitete jüngst auf Basis umfangreicher Metaanalysen einen Konsens für die Therapie koronarer Herzkrankheiten. Was dabei auffiel: Die duale Plättchenhemmung (DAPT) mit Ticagrelor ist die bevorzugte Therapieoption für das akute Koronarsyndrom (ACS).