Erschienen in:
25.09.2019 | Schwerpunkt
Diagnostik der Mitralinsuffizienz
Wie viel und welche Quantifizierung brauchen wir?
verfasst von:
Dr. med. F. Kreidel, T. Ruf, A. Tamm, M. Geyer, T. Emrich, R. S. von Bardeleben
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Eine hochgradige Mitralinsuffizienz (MI) ist mit erhöhter Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Die korrekte Evaluation von Ätiologie, Pathomechanismus und Schweregrad ist entsprechend entscheidend für eine optimale Behandlung. Die Echokardiographie ist die wesentliche Diagnosemodalität im klinischen Alltag; sie ermöglicht die Bestimmung des Schweregrads häufig bereits mittels einfach zu erhebender, qualitativer Parameter. Ergänzend bietet sie verschiedene Verfahren, um die hämodynamische Bedeutung der MI zu quantifizieren. Der am besten mit klinischen Ereignissen korrelierte quantitative Parameter ist die EROA („effective regurgitant orifice area“); ihre Berechnung wird in amerikanischen und europäischen Leitlinien empfohlen. Gleichwohl besteht Uneinigkeit über die Grenzwerte für eine hochgradige, sekundäre MI. Die Evaluation einer MI muss immer auch die Beurteilung der angrenzenden Herzhöhlen beinhalten – einerseits, um die Auswirkung der MI auf Größe und Funktion beurteilen zu können, andererseits auch, weil die Bedeutung der quantitativen Parameter von Ventrikelgröße und Auswurfvolumen abhängig ist. Neue 3‑D-echokardiographische Ansätze zur Quantifizierung der MI haben in Studien überzeugende Ergebnisse gezeigt, ihre Parameter sind allerdings noch nicht hinreichend klinisch validiert. Als Alternative zur Echokardiographie hat sich für ausgewählte Indikationen die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) als systematische und untersucherunabhängige Methode zur Quantifizierung der MI bewährt.