Erschienen in:
20.08.2023 | Bronchoskopie | Leitthema
Interdisziplinäre Diagnostik bei interstitiellen Lungenerkrankungen: Was wird empfohlen?
verfasst von:
Prof. Dr. med. H.-J. Kabitz, O. W. Hamer, D. Jonigk, A. Krause, J. Wälscher, J. Hetzel, M. Kreuter
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Diagnosestellung interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) ist anspruchsvoll und erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachdisziplinen.
Fragestellung
Wie erfolgt die State-of-the-Art-Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer ILD?
Material und Methode
Eine interdisziplinär zusammengesetzte Expert:innen-Gruppe (Pneumologie/Thoraxchirurgie/Radiologie/Pathologie/Rheumatologie) erarbeitete ein Konsensuspapier das sich den wichtigsten diagnostischen Aspekten von ILD widmet.
Ergebnisse
Die möglichst adäquate Diagnose einer ILD erfordert: i) sorgfältige Anamnese, ii) fokussierte körperliche Untersuchung, iii) dünnschichtige Volumen-CT (Computertomographie) des Thorax in Nativtechnik, iv) rheumatologisch-immunologische Serologie, v) ggf. Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage (BAL)/Histologiegewinnung und Probenaufarbeitung/-beurteilung mit entsprechend hoher Expertise. Sämtliche ILD-Verdachtsfälle sollten zu 2 Zeitpunkten in einer multidisziplinären Diskussion („ILD-Board“) unter Einbeziehung der oben genannten Disziplinen erörtert werden: i) vor Durchführung einer Bronchoskopie/Histologiegewinnung sowie ii) nach Vorliegen sämtlicher Ergebnisse inklusive Histologie (falls indiziert).
Schlussfolgerungen
Es wird empfohlen, bei Verdachtsfällen auf eine ILD eine standardisierte interdisziplinäre Diagnostik inklusive einer multidisziplinären Diskussion („ILD-Board“) durchzuführen.