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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

12. Begutachtung

verfasst von : H.-G. Weeß

Erschienen in: Praxis der Schlafmedizin

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Geschätzt wird, dass jährlich 17.000 der Arbeitsunfälle, welche der gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet wurden auf eine obstruktive Schlafapnoe zurückzuführen sind. Tagesschläfrigkeit tritt als Symptom vieler primärer und sekundärer Schlafstörungen auf. Vor allem bei schlafbezogenen Atmungsstörungen und neurologisch bedingten Schlafstörungen wie Narkolepsie, idiopathischer Hypersomnie, rezidivierender posttraumatischer Hypersomnie, Restless-Legs-Syndrom und periodischen Bewegungsstörungen im Schlaf, aber auch bei Parasomnien kann es zu Einschränkungen im sozialen Leben kommen. Tagesschläfrigkeit kann dabei zu erhöhter Eigen- und Fremdgefährdung in Alltagssituationen führen und sich dadurch negativ auf die Fahrtauglichkeit und die Arbeits- und Berufsfähigkeit auswirken. Studien zeigen, dass bei unbehandelten schlafbezogenen Atmungsstörungen und bei Narkolepsie mit Kataplexie von einem bis zu 7-fach erhöhten Unfallrisiko ausgegangen werden kann.
Schätzungen gehen davon aus, dass bei etwa 3 Mio. Deutschen häufig oder dauerhaft Tagesschläfrigkeit mit Einschlafneigung auftritt und dass infolge Tagesschläfrigkeit ein jährlicher volkswirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe entsteht. Auf deutschen Straßen sterben in etwa doppelt so viele Menschen infolge Sekundenschlaf als infolge Alkohol am Steuer.
Literatur
Zurück zum Zitat Böhning W, Kotterba S, Orth M, Popp R, Weeß HG, Wilhelm B, Gräcmann N, Albrecht M (2016) In: Gräcmann N, Albrecht M: Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung, Kapitel 3.11: Tagesschläfrigkeit. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit Heft M 115. Bergisch-Gladbach Böhning W, Kotterba S, Orth M, Popp R, Weeß HG, Wilhelm B, Gräcmann N, Albrecht M (2016) In: Gräcmann N, Albrecht M: Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung, Kapitel 3.11: Tagesschläfrigkeit. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit Heft M 115. Bergisch-Gladbach
Zurück zum Zitat Fromm IE (2010) Das Strafbarkeitsrisiko des Arztes im diagnostischen Prozedere der erhöhten Tagesschläfrigkeit bei Patienten. Somnologie 14:291–299CrossRef Fromm IE (2010) Das Strafbarkeitsrisiko des Arztes im diagnostischen Prozedere der erhöhten Tagesschläfrigkeit bei Patienten. Somnologie 14:291–299CrossRef
Zurück zum Zitat RICHTLINIE 2014/85/EU DER KOMMISSION vom 1. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2006/126/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über den Führerschein RICHTLINIE 2014/85/EU DER KOMMISSION vom 1. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2006/126/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über den Führerschein
Zurück zum Zitat Weeß HG, Sauter C, Geisler P, Böhning W, Wilhelm B, Rotte M, Gresele C, Schneider C, Schulz H, Lund R, Steinberg R und Arbeitsgruppe Vigilanz der DGSM (2000) Vigilanz, Einschlafneigung, Daueraufmerksamkeit, Müdigkeit, Schläfrigkeit – Diagnostische Instrumentarien zur Messung müdigkeits- und schläfrigkeitsbezogener Prozesse und deren Gütekriterien. Somnologie 1:20–38 Weeß HG, Sauter C, Geisler P, Böhning W, Wilhelm B, Rotte M, Gresele C, Schneider C, Schulz H, Lund R, Steinberg R und Arbeitsgruppe Vigilanz der DGSM (2000) Vigilanz, Einschlafneigung, Daueraufmerksamkeit, Müdigkeit, Schläfrigkeit – Diagnostische Instrumentarien zur Messung müdigkeits- und schläfrigkeitsbezogener Prozesse und deren Gütekriterien. Somnologie 1:20–38
Zurück zum Zitat Weeß HG, Lund R, Gresele C et al (1998) Vigilanz, Einschlafneigung, Daueraufmerksamkeit, Müdigkeit, Schläfrigkeit –die Messung müdigkeitsbezogener Prozesse bei Hypersomnien. Theoretische Grundlagen. Somnologie 2:32–41CrossRef Weeß HG, Lund R, Gresele C et al (1998) Vigilanz, Einschlafneigung, Daueraufmerksamkeit, Müdigkeit, Schläfrigkeit –die Messung müdigkeitsbezogener Prozesse bei Hypersomnien. Theoretische Grundlagen. Somnologie 2:32–41CrossRef
Metadaten
Titel
Begutachtung
verfasst von
H.-G. Weeß
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54383-2_12

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