Erschienen in:
01.10.2006 | Arzneimitteltherapie
Arzneimitteltherapie des Reizdarmsyndroms
Was funktioniert, was nicht – und bei wem?
verfasst von:
Prof. Dr. H. Mönnikes, M. Schmidtmann, I. R. van der Voort
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Die Therapie von Reizdarmpatienten ist oft eine Herausforderung, insbesondere wenn ein breites Spektrum von Symptomen vorliegt und anamnestische Hinweise auf Triggerfaktoren, wie diätetische Einflüsse oder Stress, fehlen. Aktuelle pathogenetische Konzepte propagieren Alterationen in ZNS oder Peripherie, die unter Einbeziehung psychologischer (Stress, Angst, Depression) und biologischer Faktoren (postinfektiöse Residuen, subklinische Entzündung) in integrative Krankheitsmodelle eingehen und zur Erklärung nachweisbarer symptomgenerierender Störungen gastrointestinaler Funktionen (Motilität, Hypersensitivität) dienen. Bei fehlenden universal wirksamen oder kausalen Ansätzen orientiert sich die medikamentöse Basistherapie an den führenden Symptomen, insbesondere Schmerz, Diarrhö und Obstipation. Neben etablierten Medikamenten wie Spasmolytika, Opioiden oder Laxantien sind neu entwickelte Substanzen und solche mit primär anderer Indikation (z. B. Antidepressiva) zur differenzierten individuellen Therapie einsetzbar. In Evaluation befindliche, konzeptionell neuartige Ansätze lassen weitere Fortschritte in der Therapie des Reizdarmsyndroms erwarten.