Erschienen in:
31.03.2023 | Angststörungen | Fortbildung
Häufige abendliche Blutdruckentgleisung
Zuhören kann die Diagnosefindung erleichtern
verfasst von:
Christopher Gohlisch
Erschienen in:
CardioVasc
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Ausgabe 2/2023
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Auszug
In unserer Hypertoniesprechstunde stellte sich eine 45-jährige Patientin selbstständig mit hypertensiven Krisen bis 200 mmHg vor. Die Patientin berichtete, dass sie am Tag während der Arbeit stets Blutdruckwerte zwischen 110-120 mmHg/70-80 mmHg habe. Am Abend, wenn sie mit der Arbeit fertig sei käme es dann jedoch zu hypertensiven Entgleisungen, die mit Tachykardie einhergehen. Sie hatte bereits zweimalig den Rettungsdienst gerufen und sich bei endokrinologischen und hypertensiologischen Kollegen vorgestellt. Sie berichtete, dass sie bereits vor den Anfällen spüren würde, dass diese demnächst beginnen, sodass sie entsprechend eine Erwartungshaltung aufbaut. Hypertensive Entgleisungen hatte sie bereits seit Jahren 1- bis 2-mal jährlich. Nach Ovarektomie bei V. a. ein Ovarialkarzinom, der sich nicht bestätigte, sei es nun mehrmals im Monat zu diesen Blutdruckkrisen gekommen. Eine eingehende Abklärung einer sekundären Hypertoniegenese, einschließlich Abklärung eines Phäochromozytoms und einer Schilddrüsen- erkrankung waren unauffällig geblieben. Sogar ein Chromogranin A wurde bestimmt und war bei initial erhöhten Werten im Verlauf stets negativ geblieben. Ihre Mutter hatte im Alter von 40 Jahren einen Apoplex gehabt, was sie sehr besorgte; ihr Vater hatte einen Herzinfarkt und eine Herzinsuffizienz. In der Langzeitblutdruckmessung zeigte sich ein Blutdruck von 117/64 mmHg ohne hypertensive Entgleisung. …