Erschienen in:
01.05.2005 | Übersichten
Zur Bedeutung von Kupfer für die Pathophysiologie der Alzheimer-Krankheit
verfasst von:
Dr. H. Kessler, F.-G. Pajonk, T. Supprian, P. Falkai, G. Multhaup, T. A. Bayer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2005
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Zusammenfassung
Die Alzheimer-Demenz (AD) ist eine chronisch-progrediente neurodegenerative Erkrankung, in deren Pathophysiologie das Amyloidvorläuferprotein (APP), aus dem sich das Amyloid-β-Peptid (Aβ) abspaltet, eine zentrale Rolle spielt. APP ist vermutlich an der Homöostase des zellulären Kupfer (Cu)-Stoffwechsels beteiligt, denn bei AD-Patienten und AD-Maus-Modellen wurden signifikant veränderte Cu-Spiegel im Hirngewebe gefunden. In-vivo-Studien mit transgenen Mäusen zeigten, dass der beobachtete Cu-Mangel im Gehirn durch Trinkwasserzusatz ausgeglichen, die Bildung von Aβ verzögert und die Lebensdauer der Tiere wieder normalisiert werden kann. In einer ersten prospektiven, doppelblinden, randomisierten und plazebokontrollierten Längsschnittstudie bei AD-Patienten wird derzeit geprüft, ob eine orale Cu-Gabe zusätzlich zu einem etablierten Acetylcholinesteraseinhibitor das Fortschreiten der Erkrankung vermindern oder wenigstens verzögern kann.