Erschienen in:
01.10.2010 | Interventionelle Kardiologie
„Standard operating procedures“ zur Umsetzung der Leitlinien beim Nicht-ST-Hebungsinfarkt
verfasst von:
Prof. Dr. M. Moser, T. Lickfeld, M. Möckel, P. Radke, J. Vollert, C. Bode, Task Force „Patientenpfade“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- Kreislaufforschung
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Die leitliniengerechte Diagnostik und Therapie eines Patienten mit NSTE-ACS stellt nicht nur eine medizinische, sondern auch eine organisatorische Herausforderung dar. Obwohl die Leitlinien der nationalen und internationalen Fachgesellschaften den Rahmen der Therapie vorgeben, verbleibt noch großer Spielraum, der zum einen eine Individualisierung der Therapie ermöglicht, zum anderen aber Ursache von Problemen an diagnostischen und therapeutischen Schnittstellen, wie z. B. der Interaktion Notarzt – Klinikarzt sein kann. Der Prozess der Diagnostik und Akuttherapie des NSTE-ACS wird in Form einer erweiterten Ereignis-Prozess-Kette (eEPK) allgemeingültig dargestellt und beispielhaft in ein individualisiertes Flowchart umgesetzt. Zusätzlich wurden für kritische Elemente des Ablaufs „standard operating procedures“ (SOPs) formuliert, deren Anwendung sowohl in der eEPK als auch im Flowchart erkennbar ist. Kritische Elemente der Diagnostik und Therapie des NSTE-ACS sind die Basisdiagnostik mit Klinik, EKG und Biomarker, die frühe und im Verlauf zu wiederholende Risikostratifizierung, die Wahl der antithrombotischen Therapie und die zeitgerechte Indikationsstellung sowie Planung der Koronarangiographie. Die standardisierte Modellierung und Prozesssteuerung mit SOPs unterstützt lokale Abläufe, indem Fehler vermieden und ärztliche Ressourcen für das entscheidende Element der klinischen Einschätzung freigehalten werden.