Erschienen in:
01.10.2009 | Interventionelle Kardiologie
Prozessorientierte und standardisierte Umsetzung von DGK-Leitlinien
Vorgehen beim ST-Strecken-Hebungsinfarkt
verfasst von:
Dr. J. Vollert, C. Hamm, M. Möckel, AG SOP Kardiologie
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Die Leitlinien der DGK haben das Ziel deutschlandweit gleichartige Qualitätsstandards in der Kardiologie zu etablieren. Neben den rein medizinischen Inhalten und Qualitätssicherungsaspekten sind die Leitlinien auch bei Zertifizierungsverfahren und als normativer Standard bei juristischen und gesundheitspolitischen Fragestellungen hilfreich. Die Umsetzung der DGK-Leitlinien ist in der klinischen Praxis jedoch abhängig von den lokalen und regionalen Strukturen, was zu großen Unterschieden zwischen verschiedenen Kliniken führt. Dies erschwert ein einheitliches Qualitätsmanagement und schränkt die Nutzung der DGK-Leitlinien als standardisiertes Hilfsinstrument bei klinischen, juristischen und gesundheitspolitischen Fragestellungen ein. Zudem lassen sich Kennzahlen für die Versorgungsrealität nicht unmittelbar aus den vorhandenen Dokumentationssystemen ableiten, sondern müssen über den zusätzlichen Aufwand von Registern erzeugt werden. Schließlich sind Leitlinien für die klinisch-praktische Arbeit im Einzelfall nicht detailliert genug, da natürlicherweise auch alternative Behandlungsverfahren bei guter Datenlage parallel dargestellt werden müssen. Eine IT-gestützte standardisierte Prozessmodellierung der Leitlinien kann bei ihrer praktischen Umsetzung helfen und bietet dem Kardiologen eine mögliche Basis für eine prozessorientierte Sichtweise inklusive eines Qualitätsmanagements, einer Hilfe für Zertifizierungsprozesse und einer optimierten Prozessdokumentation. Individuelle und flexible Gestaltungsmöglichkeiten bieten dabei die Möglichkeit, optional vorgegebene Arbeitsabläufe, die aus verbindlichen Prozessen der DGK-Leitlinien zu Präventions-, Diagnose-, Therapie- oder Rehabilitationsmaßnahmen abgeleitet wurden, individuell und flexibel anzupassen. Die Umsetzung dieser Prinzipien wird anhand der Leitlinien zum ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI) konkretisiert.