Symptome
Extrapyramidal-motorische Symptome: Tremor, Rigidität, Gangstörung, Hypomimie, Sprachstörung, Palilalie. „Flügelschlagen“ der seitlich ausgestreckten Arme, Nystagmus, Störung des Muskeltonus (Muskelhypotonie, Kontrakturen), teils schwerwiegende psychische Veränderungen (Euphorie, Depression, Reizbarkeit, Enthemmung,
Demenz).
Bronzefarbene Hautpigmentierung. Korneapigmentierung (Kayser-Fleischer-Ring), Nagelveränderungen (violette Lunula).
Anästhesierelevanz
Patienten mit fortgeschrittener Leberbeteiligung haben generell ein deutlich erhöhtes Anästhesierisiko (ASA-Klassen 3 und 4). Dies ist auf die Kombination von Faktoren wie Minderperfusion der Leber, sympathikoadrenerge Stimulation und ggf. metabolische bzw. toxische Belastung durch verzögert metabolisierte Anästhetika zurückzuführen.
Anästhesierfahrungen beim Wilson-Sy sind sehr spärlich dokumentiert, jedoch ist davon auszugehen, dass „leberschonende“ Verfahren Mittel der Wahl sind.
Wenn der Operationszeitpunkt beeinflussbar ist, sollte vorher eine Optimierung der Leberfunktion angestrebt werden. Diese besteht aus Restriktion der Kupferzufuhr (Diät), Verlaufskontrolle der Serumkupferspiegel und der Kupferausscheidung sowie Verbesserung der Gerinnungsfunktion.