Erschienen in:
01.05.2005 | Übersichten
Diagnostik und Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung im Kindes- und Jugendalter
Aufgaben einer kinder- und jugendpsychiatrischen Traumaambulanz
verfasst von:
Prof Dr. B. Herpertz-Dahlmann, F. Hahn, A. Hempt
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2005
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Zusammenfassung
Die folgende Übersicht stellt spezifische Merkmale bei Entstehung, Symptomatik und Therapie der PTSD im Kindes- und Jugendalter dar. Traumatische Störungen im Klein-, Vorschul- und Grundschulalter werden durch die Klassifikationskriterien von DSM-IV und ICD-10 nur unzureichend abgebildet. Die Prävalenz im Jugendalter entspricht der bei Erwachsenen; Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Risikofaktoren für eine PTSD im Kindes- und Jugendalter sind genetische Faktoren, prätraumatische psychiatrische Erkrankungen des Kindes und der Eltern, die Art, Schweregrad und Nähe zum Trauma sowie unzureichende elterliche und andere soziale Unterstützung. Bei der Untersuchung und Diagnostik ist auf ein kindgerechtes Vorgehen und Einbeziehung der Bezugspersonen zu achten. Kontrollierte Studien zeigen die Effektivität von kognitiv-behavioralen Therapieverfahren für das Kindes- und Jugendalter auf, während entsprechende pharmakologische Studien für diesen Altersbereich fehlen. Am Beispiel der Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche des Universitätsklinikums Aachen werden Merkmale des Patientenklientels sowie die Prävalenz posttraumatischer psychischer Störungen beschrieben und notwendige Vernetzungsstrukturen aufgezeigt.