Zilien, faszinierende Struktur der Selbstreinigung

Auszug

Schon die ersten einzelligen Organismen hatten Strukturen, die ihnen halfen, sich fortzubewegen oder Nahrung zu finden. Eine solche Struktur war die Zilie, eine haarähnliche Ausstülpung der Zelloberfläche, die sich rhythmisch bewegen konnte. Zilien finden sich auch heute noch und zwar millionenfach auf der Schleimhaut der Atemwege. Hier erfüllen sie in Schleim eingebettet eine wichtige Funktion: Beim Einatmen gelangen Partikel wie Staub, Bakterien oder Schadstoffe in die Atemwege. Aufgrund der Klebrigkeit des Sekrets bleiben sie an diesem hängen und werden durch den wellenartigen Zilienschlag in Richtung Rachen transportiert. Sie können dann heruntergeschluckt oder abgehustet werden. "Diese Zilien sind Millionen Jahre alte Erbstücke der Evolution einzelliger Lebensformen - damals wie heute erfüllen sie wichtige Funktionen bei der Abwehr von Erregern", erklärte Dr. Kai-Michael Beeh, Pneumologe und Ärztlicher Leiter insaf Institut für Atemwegsforschung (Wiesbaden), beim Norddeutschen Kompetenz-Kolleg von Pohl-Boskamp. Dieser Selbstreinigungsprozess heißt "mukoziliäre Clearance" und findet von der Nase bis zur Lunge statt.

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