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Erschienen in: best practice onkologie 6/2023

22.05.2023 | Zielgerichtete Therapie | Onkologische Pharmazie

One dose to treat them all? – Therapeutisches Drug Monitoring zur Dosisoptimierung in der oralen Antitumortherapie

verfasst von: O. Teplytska, F. Klima, N. Haas, C. Kloft, Prof. Dr. U. Jaehde

Erschienen in: best practice onkologie | Ausgabe 6/2023

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Auszug

Seit den 2000er-Jahren hat sich die Zahl der verfügbaren oralen Tumortherapeutika stark erhöht. Im Vergleich zur vorher üblichen intravenösen Applikation hat die orale Tumortherapie einige Vorteile für den Patienten. So reduziert sich die Häufigkeit der Arztbesuche und ermöglicht dem Patienten insgesamt eine freiere Lebensgestaltung. Allerdings birgt diese reduzierte Betreuung auch Risiken. So ist der Patient für die korrekte Einnahme teilweise komplexer Dosierschemata meist selbst verantwortlich, und eine geringe Adhärenz kann zu Therapieversagen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass durch seltenere Arztbesuche Nebenwirkungen der Therapie deutlich später erkannt werden. Orale Tumortherapeutika zeigen oft eine hohe interindividuelle Variabilität in der Pharmakokinetik, was zu großen Schwankungen der Plasmakonzentrationen führen kann [1]. Dennoch wird weiterhin den meisten Patienten eine Standarddosis ihres Medikaments verordnet. Ein Grund ist, dass klinische Studien zur Dosisfindung oraler Tumortherapeutika üblicherweise einem Dosiseskalationsschema folgen, wie es z. B. von Zytostatika bekannt ist [2]. Hierbei wird eine maximal tolerable Dosis ermittelt, welche in darauffolgenden Studien genutzt und oftmals als Standarddosierung festgelegt wird. Folge davon können ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen sowie ein nicht erreichtes Therapieziel sein. Studien haben gezeigt, dass bei Standarddosierung einer oralen Tumortherapie (z. B. von Abirateron, Imatinib, Pazopanib, Sunitinib und Vemurafenib) diese bei bis zu 30 % der Patienten unterdosiert und bis bei zu 15 % überdosiert ist/sein kann, was auch hohe Zusatzkosten zur Folge haben kann [1]. In Abb. 1 werden die Auswirkungen unterschiedlicher Dosierungsstrategien in der oralen Tumortherapie dargestellt.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Groenland SL, Mathijssen RHJ, Beijnen JH et al (2019) Individualized dosing of oral targeted therapies in oncology is crucial in the era of precision medicine. Eur J Clin Pharmacol 75:1309–1318CrossRefPubMed Groenland SL, Mathijssen RHJ, Beijnen JH et al (2019) Individualized dosing of oral targeted therapies in oncology is crucial in the era of precision medicine. Eur J Clin Pharmacol 75:1309–1318CrossRefPubMed
2.
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4.
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Metadaten
Titel
One dose to treat them all? – Therapeutisches Drug Monitoring zur Dosisoptimierung in der oralen Antitumortherapie
verfasst von
O. Teplytska
F. Klima
N. Haas
C. Kloft
Prof. Dr. U. Jaehde
Publikationsdatum
22.05.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
best practice onkologie / Ausgabe 6/2023
Print ISSN: 0946-4565
Elektronische ISSN: 1862-8559
DOI
https://doi.org/10.1007/s11654-023-00486-9

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