Erschienen in:
01.08.2014 | Schwerpunkt
Wenn das Annehmen wichtiger wird als das Machen
Plädoyer für eine neue Kultur des Sterbens
verfasst von:
Prof. Dr. G. Maio, M.A. phil.
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Das Sterbenmüssen ist eine existenzielle Grunderfahrung des Menschen. Die Aussicht auf den Tod und die Angst vor dem Leid und der Vergänglichkeit prägen das gesamte Leben. Im Zuge des Diktats der Machbarkeit tendieren wir heute dazu, auch das Sterben und den Tod als etwas Planbares zu begreifen, als etwas, dessen Zeitpunkt, Art und Umstände wir am liebsten selbst im Voraus bestimmen möchten. Die aktive Sterbehilfe und der assistierte Suizid scheinen hier die probaten Antworten zu sein. Aber lässt sich ein adäquater Umgang mit sterbenden Menschen allein durch den Rekurs auf die Autonomie gewährleisten? In dem Beitrag wird die Rolle der Fürsorge neu herausgearbeitet und für einen Umgang mit Sterbenden plädiert, der eine Ethik der Sorge in den Mittelpunkt stellt, ohne in einen Kontrast zur Autonomie zu geraten.