Erschienen in:
03.03.2017 | Vulvakarzinom | Leitthema
Die operative Therapie des Vulvakarzinoms
Von der Resektion bis zur Rekonstruktion
verfasst von:
PD Dr. med. J. Gallwas, C. Dannecker, T. Eggersmann, J. Jückstock, T. Blankenstein, U. Andergassen, F. Trillsch, S. Mahner
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Prognose des Vulvakarzinoms wird wesentlich durch die operative Therapie bestimmt. Neben der onkologischen Sicherheit müssen rekonstruktive Maßnahmen Berücksichtigung finden. Die Erkrankung tritt immer häufiger auf.
Fragestellung
Dargestellt werden sollen aktuelle Aspekte der lokal operativen Therapie des Vulvakarzinoms.
Methodik
Die wichtigsten Aspekte der aktuellen Literatur und Leitlinien werden referiert und kritisch diskutiert.
Ergebnisse
In der Therapie des frühen Vulvakarzinoms stellt die lokale radikale Exzision mit histologisch tumorfreien Absetzungsrändern das Verfahren der Wahl dar. Ein evidenzbasierter Cut-off-Wert für die Mindestbreite eines tumorfreien Resektionsrandes kann derzeit nicht festgelegt werden. Die Klitoris sollte – wenn immer möglich, auch unter Akzeptanz schmälerer Resektionsränder – erhalten werden. Eine komplette Vulvektomie ist nur dann gerechtfertigt, wenn sie aufgrund der Tumorausdehnung nicht vermieden werden kann. Die Rekonstruktion der Vulva sollte primär plastisch unter Berücksichtigung von weiblichem Erscheinungsbild, Funktionalität und spannungsfreier Wunddeckung erfolgen.
Schlussfolgerungen
Wichtige Verbesserungen der operativen Therapie konnten in den letzten Jahren insbesondere durch systematische klinische Arbeiten aus Deutschland und Europa erreicht werden. Dennoch sind auch in Zukunft weitere Anstrengungen erforderlich, um auf der Grundlage internationaler Studien optimale und individualisierte Behandlungskonzepte für Patientinnen mit Vulvakarzinom zu entwickeln.