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Erschienen in: Die Anaesthesiologie 9/2023

11.07.2023 | Ventrikuläre Tachykardien | Kasuistiken

Ultraschallgestützte kontinuierliche zervikale Sympathikusblockade mit Niedrigvolumina zur Therapie bei anhaltender ventrikulärer Tachykardie

verfasst von: Dr. med. Peter Schwarzkopf, Georg C. Feigl, Tim Mäcken, Karsten Pracht, Rainer J. Litz

Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 9/2023

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Zusammenfassung

Neben der Therapie bei komplexem regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) ist die Ganglion-stellatum-Blockade eine Behandlungsoption bei refraktären intermittierenden ventrikulären Tachykardien (VT). Trotz Verwendung bildgebender Techniken wie der Fluoroskopie oder Sonographie ist eine Vielzahl von Nebenwirkungen oder Komplikationen berichtet. Diese sind auf den komplexen anatomischen Situs sowie die injizierten Lokalanästhetika(LA)-Volumina zurückzuführen. Es wird über die Katheteranlage zur kontinuierlichen Blockade des zervikalen Truncus sympathicus (TS) mittels hochauflösender Ultraschallbildgebung (HRUI) bei einem Patienten mit intermittierenden VT berichtet. Die Kanülenspitze wurde am TS auf der Vorderseite des M. longus colli platziert, und 20 mg Prilocain, 1 % (2 ml), wurden injiziert. Die VT stoppte und eine kontinuierliche Infusion von 1 ml/h Ropivacain 0,2 % wurde gestartet. Dennoch entwickelte der Patient über die nächsten Stunden Heiserkeit und Schluckstörungen, sodass eine Blockade des N. laryngeus recurrens und der Ansa cervicalis profunda (C1–C3) angenommen wurde. Die Infusion wurde pausiert und später mit 0,5 ml/h neu gestartet. Die Ausbreitung des LA wurde sonographisch kontrolliert. Der Patient zeigte während der nächsten vier Tage keine VT oder fassbaren Nebenwirkungen. Nach Implantation eines Defibrillators einen weiteren Tag später konnte der Patient am Folgetag nach Hause entlassen werden. Dieser Fall zeigt, dass die HRUI sowohl bei der Katheteranlage als auch bei der Adjustierung der Laufrate gewinnbringend eingesetzt werden kann. Somit sollte das Risiko von punktions- als auch LA-Volumen-bedingten Komplikationen und Nebenwirkungen verringert werden können.
Literatur
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Zurück zum Zitat Abrich V, Beshai JF (2017) Left stellate ganglion block : increasing clinician awareness in the eye of the electrical storm, S 1–7 Abrich V, Beshai JF (2017) Left stellate ganglion block : increasing clinician awareness in the eye of the electrical storm, S 1–7
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Zurück zum Zitat Feigl G (2015) Fascia and spaces on the neck: myths and reality. Med Fluminensis 51:430–439 Feigl G (2015) Fascia and spaces on the neck: myths and reality. Med Fluminensis 51:430–439
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Zurück zum Zitat Mäcken T (2017) Abstracts and Programme. Euroanaesthesia 2017. Bd. 34 (e-Supplement 55) Mäcken T (2017) Abstracts and Programme. Euroanaesthesia 2017. Bd. 34 (e-Supplement 55)
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Zurück zum Zitat Thiel W (1969) Hals. In: Hafferl A (Hrsg) Lehrbuch der topographischen Anatomie, 3. Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, S 215–287 Thiel W (1969) Hals. In: Hafferl A (Hrsg) Lehrbuch der topographischen Anatomie, 3. Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, S 215–287
Metadaten
Titel
Ultraschallgestützte kontinuierliche zervikale Sympathikusblockade mit Niedrigvolumina zur Therapie bei anhaltender ventrikulärer Tachykardie
verfasst von
Dr. med. Peter Schwarzkopf
Georg C. Feigl
Tim Mäcken
Karsten Pracht
Rainer J. Litz
Publikationsdatum
11.07.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Anaesthesiologie / Ausgabe 9/2023
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866
DOI
https://doi.org/10.1007/s00101-023-01312-1

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