Erschienen in:
01.03.2012 | Schwerpunkt
Ultraschall in der Onkologie
Screening und Staging
verfasst von:
Prof. Dr. S. Delorme
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 3/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Dies ist eine Übersicht über die Rolle der Sonographie in der Früherkennung und im Staging maligner Tumoren. Beim Mammakarzinomscreening dient die Ultraschalluntersuchung der Abklärung mammographischer Screeningbefunde; beim familiären oder genetisch bedingten Brustkrebs wird sie als primäres Verfahren eingesetzt. Nierenkarzinome sind häufig sonographische Zufallsbefunde und in diesem Fall nicht selten mit einer besseren Prognose behaftet als symptomatische Nierenkarzinome. Bei chronischer Hepatitis oder Leberzirrhose liegt die jährliche Inzidenz eines hepatozellulären Karzinoms >2%; hier wird die Sonographie mit einer Sensitivität von 60% und Spezifität von 97% im Screening eingesetzt. Die Sensitivität der nativen Sonographie für Metastasen liegt der Literatur zufolge bei 60%, die der kontrastverstärkten Sonographie (CEUS) ≥79%. Damit ist die Sensitivität der CEUS mit der CT und MRT vergleichbar. Ihre Rolle im Staging wird dadurch limitiert, dass eine CT oder MRT zum lokalen Staging erfolgen muss und auch die Leber erfasst. In der Differenzialdiagnose von Leberherden liegt die Spezifität der CEUS je nach Entität bei 82–99% und damit gleichauf mit der Kontrastmittel-CT. Beim Lymphknotenstaging ist bei oberflächlichen Lymphknoten die Sonographie der CT oder MRT vorzuziehen; die Sensitivität liegt der Literatur nach bei 70–90%, die Spezifität bei etwa 90%.