Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Tracheobronchiale Verletzungen
Klassifikation und Therapiestrategie
verfasst von:
Dr. S. Leinung, R. Ott, E. Schuster, U. Eichfeld
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die tracheobronchiale Verletzung ist ein seltenes Notfallereignis mit hoher Sterblichkeit. Wir stellen an unserem Patientenkollektiv Management, Behandlungsergebnisse und eine eigene Klassifikation dieser Verletzungsart vor.
Material und Methoden
In einer retrospektiven Studie analysierten wir 24 Patienten (19–88 Jahre), die aufgrund einer tracheobronchialen Ruptur in unserem Zentrum behandelt wurden.
Ergebnisse
87% der Rupturen waren iatrogen bedingt. Zu 54% lag der Typ I (Trachealäsion ohne Karinaeinbeziehung), zu 38% der Typ II (perikarinale Läsionen/Hauptbronchus) und zu 8% der Typ III (distale Rupturen Lappen- oder Segmentbronchus) vor. 75% der Patienten wurden operativ versorgt. Wir beobachteten 22% Nahtinsuffizienzen, wobei eine Mediastinitis einen signifikanten Risikofaktor (p<0,001) darstellte. Die postoperative rupturbedingte Letalität betrug 5,5% und die Letalität der konservativ behandelten Fälle 33%.
Schussfolgerung
Anhand der vorgestellten Klassifikation können das therapeutische Vorgehen bei tracheobronchialen Verletzungen abgeleitet werden. Typ-I-Läsionen können entweder über einen rechtsthorakalen oder einen transzervikal-transtrachealen Zugang operativ versorgt werden. Die Versorgung von Typ-II- und -III-Läsionen ist hingegen nur durch die Thorakotomie möglich.