Erschienen in:
01.12.2007 | Schwerpunkt: Was ist gesichert in der Therapie?
Therapie des multiplen Myeloms
Indikationen und Möglichkeiten
verfasst von:
D. Peest, Prof. Dr. A. Ganser
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2007
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Zusammenfassung
Das multiple Myelom (MM) gehört zu den B-Zell-Neoplasien und macht bei einer Inzidenz von 3–4/100.000 ca. 1% aller Tumorneuerkrankungen aus. Therapeutisch wichtig ist die Abgrenzung des therapiebedürftigen MM vom „Smoldering Multiple Myeloma“ (SMM) und von der monoklonalen Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS). Die Basisbehandlung des MM ist eine systemische Chemotherapie, individuell ergänzt durch lokale Strahlentherapie und supportive Behandlungsmaßnahmen einschließlich der Bisphosphonate. Bei jüngeren Patienten (<60–65 Jahre) wird in der Regel eine möglichst weitgehende Remission mit Aussicht auf Langzeitremission, bei älteren, komorbiden Patienten eine gute Teilremission mit Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität angestrebt. Für ältere Patienten und solche mit Kontraindikationen für eine intensive Chemotherapie kann mit konventioneller Chemotherapie aus Melphalan und Prednison eine Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Die Hochdosischemotherapie, häufig als Tandemtransplantation, gilt als Standardbehandlung bei Patienten unter 65 Jahren. Allerdings bietet die allogene Blutstammzelltransplantation den gegenwärtig einzig kurativen Therapieansatz beim MM. Neue Substanzen sind zur Behandlung des Rezidivs zugelassen (Bortezomib, Lenalidomid) oder im Zulassungsverfahren (Thalidomid).