Erschienen in:
14.12.2017 | Schwerpunkt
Stammzellbasierte kardiale Regeneration nach Infarkt
verfasst von:
Dr. rer. nat. M. Reinsch, Dr. med. F. Weinberger
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Ein Herzinfarkt führt zu einem irreversiblen Verlust von Herzmuskelzellen. Die Transplantation von neuen Kardiomyozyten in das Herz wurde vor mehr als 20 Jahren erstmalig beschrieben. Eine Quelle für menschliche Herzmuskelzellen wurde durch die beeindruckenden Fortschritte der Stammzellbiologie während der letzten beiden Jahrzehnte geschaffen. Die Transplantation von Kardiomyozyten oder künstlichem Herzgewebe aus humanen pluripotenten Stammzellen (embryonale Stammzellen oder induzierte pluripotente Stammzellen) könnte somit einen neuen regenerativen Therapieansatz für Patienten nach einem Myokardinfarkt darstellen. Stammzellgenerierte Herzmuskelzellen und künstliches menschliches Herzgewebe wurden mittlerweile in vielen präklinischen Studien untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine (partielle) Remuskularisierung des Herzens gelingt. Es zeigte sich jedoch auch, dass die Transplantation zum Auftreten von Rhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardien) führen kann. Die größten Hürden vor einem ersten klinischen Einsatz stellen momentan die transplantationsassoziierten Rhythmusstörungen, die potenzielle Tumorigenität der pluripotenten Zellen und die nach der Transplantation benötigte Immunsuppression dar. An der Lösung dieser Probleme wird mit großem Aufwand geforscht, und wir sind optimistisch, dass die ersten klinischen Studien in den nächsten Jahren stattfinden werden.