Erschienen in:
01.09.2015 | ST-Hebungsinfarkt | Kasuistiken
65-jähriger Patient mit tragbarem Kardioverter/Defibrillator nach akutem Herzinfarkt
verfasst von:
Dr. F.W. Horlbeck, M.D., M.D., G. Nickenig, J.O. Schwab
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 9/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ein 65-jähriger Patient mit bereits bekannter schwerster koronarer Herzkrankheit in 3 Gefäßen und Zustand nach 3-facher aortokoronarer Bypassoperation präsentierte sich mit einem akuten ST-Hebungsinfarkt der Hinterwand. Es erfolgte eine perkutane Koronarintervention mit erfolgreicher Revaskularisation im Versorgungsbereich des Ramus circumflexus als „culprit lesion“, mehrere weitere Koronarstenosen wurden belassen. Trotz hochgradig reduzierter linksventrikulärer Funktion bestand zu diesem frühen Zeitpunkt nach aktuellen Leitlinien keine Indikation zur Primärprophylaxe mit einem implantierbaren Kardioverter/Defibrillator (ICD). Aufgrund der komplexen Koronarmorphologie mit diffusen verbliebenen Stenosen wurde ein deutlich erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod postuliert. Der Patient erhielt aufgrund dieser Einschätzung einen tragbaren Kardioverter/Defibrillator (WCD). Ziel war es, bis zur endgültigen Entscheidung bezüglich einer primärprophylaktischen ICD-Versorgung Sicherheit zu gewinnen. Am 26. Tag nach Infarkt kam es zu spontanen lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, die vom WCD erfolgreich per Schockabgabe terminiert wurden. Wir implantierten daraufhin sekundärprophylaktisch einen ICD.