Erschienen in:
09.05.2022 | Spondylitis ankylosans | Forschung aktuell
Therapieeffekte der multimodalen rheumatologischen Komplexbehandlung im Rheumazentrum Rheinland-Pfalz
verfasst von:
PD Dr. med. K. Triantafyllias, C. Sauer, A. Schwarting
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2022
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Zusammenfassung
Einleitung
Das Konzept der multimodalen rheumatologischen Komplexbehandlung (MRK) ist seit Jahren in deutschen rheumatologischen Kliniken und Abteilungen etabliert und versucht durch eine ganzheitliche Herangehensweise der Komplexität rheumatologischer Krankheitsbilder gerecht zu werden. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Effekts der MRK auf Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), Spondylitis ankylosans (SpA) und Psoriasisarthritis (PsA).
Methoden
Der Therapieerfolg der MRK wurde anhand von epidemiologischen Daten, Fragebögen in Form von visuellen Analogskalen (VAS) zur Frage nach Morgensteifigkeit, Schmerzempfinden (S) und subjektiver Krankheitsaktivität (KA), klinischen Scores (Disease Activity Score 28 [DAS28], Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index [BASDAI], Bath Ankylosing Spondylitis Functional Index [BASFI]), laborchemischen Entzündungsmarkern (C-Reactive Protein [CRP]/Blutsenkungsgeschwindigkeit [BSG]) und Pharmakotherapie zu 3 Zeitpunkten (Visite 1: Beginn MRK, Visite 2: Ende MRK und Visite 3: 3 Monate nach Visite 2) ausgewertet.
Ergebnisse
Eingeschlossen wurden 162 Patienten (96 [59,3 %] RA, 30 [18,5 %] SpA, 36 [22,2 %] PsA) aus dem Rheumazentrum Rheinland-Pfalz. Die MRK führte in allen Kollektiven zu einer signifikanten Verbesserung der VAS(KA) (Visite 2 vs. Visite 1: RA: p = 0,02, SpA: p < 0,001, PsA: p < 0,001). Ferner verbesserten sich auch die Morgensteifigkeit (RA: p < 0,001, SpA: p = 0,03, PsA: p < 0,001) und das Schmerzempfinden (alles; p < 0,001). Im RA- und SpA-Kollektiv konnten jeweils Besserungen des DAS28 und des BASDAI (Visite 2 vs. Visite 1: beides; p < 0,001) beobachtet werden. Zur Visite 3 finden sich auch 3 Monate nach Therapieende noch anhaltende signifikante Verbesserungen zur VAS(KA) bei RA (p = 0,02) und SpA (p = 0,03), zur Morgensteifigkeit bei PsA (p = 0,02) und zu Schmerzempfinden bei RA (p = 0,01). Interessanterweise zeigten Subgruppenanalysen einen guten therapeutischen Effekt unabhängig von der begleitenden medikamentösen Therapie.
Schlussfolgerung
Diese Ergebnisse sprechen für einen nachweislichen Benefit der Patienten an der MRK und heben die hohe Wertigkeit dieses therapeutischen Konzepts in der Behandlung von Patienten mit systemisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen hervor.