Erschienen in:
27.06.2022 | Sepsis | Facharzt-Training
69/m mit rezidivierender Sigmadivertikulis, Tachypnoe und Vigilanzminderung
Vorbereitungskurs Anästhesiologische Intensivmedizin: Fall 9
verfasst von:
Dr. Alexander Mück, Dr. med. Tobias Herter
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Sonderheft 1/2022
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Auszug
Ein 69-jähriger Patient wurde wegen rezidivierenden Schüben einer Sigmadivertikulitis zur elektiven laparoskopischen Sigmaresektion stationär aufgenommen. Nach komplikationslosem operativem Verlauf wurde der Patient zur Nachbehandlung auf die allgemeinchirurgische Bettenstation verlegt. In der Nacht des 3. postoperativen Tages wurde der Stationsarzt gerufen, weil der Patient unruhig und agitiert war. Als Ursache wurde zunächst ein Delir diskutiert und eine Therapie mit Pipamperon begonnen. Da sich die Symptomatik nicht besserte und der Patient sich jetzt auch in einem deutlich verschlechterten Allgemeinzustand befand, wurde erneut der Arzt gerufen. Die körperliche Untersuchung zeigte nun eine beschleunigte Atemfrequenz und einen erniedrigten systolischen Blutdruck. Um eine Lungenarterienembolie bzw. eine Pneumonie auszuschließen, wurde eine CT-Untersuchung des Thorax indiziert. In den angeschnittenen Teilen des Abdomens fanden sich Hinweise auf freie intraabdominelle Luft. Die Indikation zur operativen Revision wurde umgehend gestellt, und in situ fand sich eine kotige Vierquadrantenperitonitis infolge einer Anastomoseninsuffizienz. Daraufhin wurde die Therapie mit einem Breitspektrumantibiotikum begonnen. Nach Lavage und Anlage eines Deszendostomas wurde der Patient im septischen Schock zur weiteren Behandlung auf die operative Intensivstation verlegt. …