Erschienen in:
01.02.2014 | Schwerpunkt
Schlafbezogene Atmungsstörungen und kardiovaskuläre (Folge-)Erkrankungen
verfasst von:
PD Dr. O. Oldenburg, T. Bitter, H. Fox, D. Horstkotte
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Schlafbezogene Atmungsstörungen kommen bei kardiologischen Patienten meist in Form der obstruktiven (OSA) oder zentralen Schlafapnoe (CSA) mit Cheyne-Stokes-Atmung vor. Die Prävalenzen und Inzidenzen sind gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöht. Abhängig von der kardiologischen Grunderkrankung können bis zu 75% eine OSA oder CSA aufweisen, bis zu 50% haben eine nach aktuellen Leitlinien bestehende Therapieindikation. Die OSA wird für viele kardiovaskuläre Herzerkrankungen als eigenständiger und gut behandelbarer Risikofaktor für die Entstehung und Verschlechterung angesehen. Beispielhaft beschreibt diese Übersichtsarbeit in Kurzform die Prävalenzen, die Pathophysiolgie und die aktuelle Studienlage zum Zusammenhang von schlafbezogenen Atmungsstörungen und arterieller Hypertonie, Vorhofflimmern, Arteriosklerose mit koronarer Herzerkrankung (KHK) und Myokardinfarkt sowie der Herzinsuffizienz. Während für diese Erkrankungen die Rolle der OSA als Risikofaktor für ihre Entstehung gut belegt ist, wird die CSA weniger als Risikofaktor per se, sondern vielmehr als Ausdruck einer kardialen Grunderkrankung mit dann weiteren negativen Auswirkungen für diese angesehen. Nicht die Schlafapnoe als solche, sondern die kardiovaskulären Folgeerkrankungen limitieren die Prognose dieser Patienten und rücken sie somit in den kardiologischen Fokus. Durch verschiedene nächtliche Beatmungstherapien können OSA und CSA erfolgversprechend und nachhaltig therapiert werden. Darüber hinaus sind weitere Therapieverfahren in der Erprobung; ihre Wertigkeit wird in den kommenden Jahren untersucht werden.