Erschienen in:
10.01.2023 | Sarkome | Leitthema
Multimodale Therapiekonzepte von Weichteilsarkomen bei kurativer und palliativer Therapieabsicht
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. L. H. Lindner
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für Patienten mit lokal fortgeschrittenen High-Grade-Weichteilsarkomen besteht sowohl ein Risiko für das Auftreten eines Lokalrezidivs als auch für das Auftreten von Fernmetastasen bei alleiniger Tumorresektion.
Ergebnisse
Für die neoadjuvante Chemotherapie liegen 2 Phase-III-Studien vor. Die ISG1001-Studie zeigt, dass eine anthrazyklinbasierte Chemotherapie einer histologiespezifischen Chemotherapie überlegen ist. Die EORTC-62961/ESHO-RHT95-Studie zeigt, dass die Effektivität einer anthrazyklinbasierten Chemotherapie durch die Hinzunahme der regionalen Tiefenhyperthermie gesteigert werden kann. Nachdem beiden Studien ohne Kontrollarm mit alleiniger Lokaltherapie durchgeführt wurden, sind die Ergebnisse der retrospektiven Analyse der adjuvanten EORTC-62931-Studie von besonderer Bedeutung. Für Patienten mit nach Sarculator schlechter Prognose war adjuvante anthrazyklinbasierte Chemotherapie gegenüber einer alleinigen Lokaltherapie mit einem signifikanten Überlebensvorteil verbunden. Während der Stellenwert einer Strahlentherapie für High-Grade-Extremitätensarkome unstrittig ist, konnte der Nutzen einer präoperativen Strahlentherapie für retroperitoneale Sarkome bislang nicht allgemein gezeigt werden.
Schlussfolgerung
Durch multimodale Therapiekonzepte mit Einsatz von Chemotherapie, Strahlentherapie und Hyperthermie zusätzlich zur Tumorresektion lässt sich die Prognose von Patienten mit Hochrisikoweichteilsarkomen verbessern.