Erschienen in:
01.11.2004 | Originalien
Repetitive arthroskopische Revision zur Behandlung postarthroskopischer Kniegelenkinfekte
verfasst von:
Dr. R. Kraus, O. Kilian, C. Meyer, J.-P. Stahl, R. Schnettler
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 4/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kniegelenkinfekte nach operativen, insbesondere arthroskopischen Eingriffen sind nicht vollständig vermeidbar. Die Therapie der Wahl ist die arthroskopische Spülung unter systemischer Antibiotikabehandlung. Dargestellt wird das Konzept der „repetitiven arthroskopischen Revision“.
Methode
Bei der Diagnose eines postarthroskopischen Kniegelenkinfektes im Stadium 2 und 3 nach Gächter wurde mehrfach repetitiv in vorgegebenen Abständen eine Arthroskopie des infizierten Kniegelenkes durchgeführt, bis die klinischen, laborchemischen und arthroskopischen Zeichen abgeklungen waren und kein mikrobiologischer Keimnachweis mehr geführt werden konnte.
Ergebnisse
Bei 13 Patienten mit unterschiedlichen vorangegangenen arthroskopischen Operationen war der Infekt nach 3–8 arthroskopischen Revisionen (Mittel 4,8) abgeklungen. Offene Revisionen waren nicht notwendig. In 61,5% der Fälle gelang ein Keimnachweis, führend war Staphylococcus aureus. Wesentlicher laborchemischer Parameter zur Verlaufsbeobachtung war das C-reaktive Protein (CRP), die Leukozytenzahl erwies sich als wenig aussagekräftig. Nach 6–18 Monaten (Mittel 12,5) war kein Infektrezidiv aufgetreten. Die Nachuntersuchungsergebnisse waren im Lysholm- und IKDC-Score ähnlich gut.
Diskussion
Obwohl in der Literatur stadienabhängig hohe Prozentzahlen der Ausheilung eines Gelenkinfektes nach einer einzigen arthroskopischen Revision angegeben werden, empfehlen wir bei postarthroskopischen Infekten das hier vorgestellte Konzept der „repetitiven arthroskopischen Revision“ zur sicheren, rezidivfreien Ausheilung.