Erschienen in:
01.07.2009 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Reisemedizin
verfasst von:
Prof. Dr. S. Schubert, M. Grimm
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Reisemedizin befasst sich mit Erkrankungen bei Reisenden. Die Zielgruppe ist daher eine andere als in der Tropenmedizin. Durch den Anstieg des Tourismus, aber auch aufgrund zunehmender beruflicher Auslandseinsätze während der letzten 50 Jahre hat sie an Bedeutung gewonnen. Gefährliche und auch weitverbreitete Erkrankungen tropischer Länder, insbesondere die Malaria tropica, sind durch ihr Auftreten bei Reisenden auch in das Blickfeld der Industrieländer gelangt. Die Reisemedizin befasst sich neben den infektiösen bzw. übertragbaren Erkrankungen auch mit der Reisefähigkeit bei chronischen Erkrankungen, flugmedizinischen Aspekten und gesundheitlichen Gefährdungen durch berufliche Einsätze und riskante Sportarten im Ausland. Durch reisemedizinische Beratungen und prophylaktische Maßnahmen wie Impfungen und medikamentöse Malariaprophylaxe, wenn indiziert, lässt sich das Erkrankungsrisiko minimieren. Nach der Rückkehr sollten gesundheitliche Beschwerden rasch abgeklärt werden, um durch Früherkennung lebensgefährliche Krankheitsverläufe, insbesondere durch Malaria tropica, zu verhüten sowie das Entstehen von Kleinraumepidemien vermeiden zu helfen. Einige wenige Erkrankungen wie die gutartig verlaufende Malaria tertiana, der Amöbenleberabszess und die viszerale Leishmaniose (Kala-Azar) können auch noch nach Jahren auftreten. Hierzu gehört auch Aids; im Zeitalter der HIV-Pandemie sollten daher Reisende über die entsprechenden Risiken aufgeklärt werden.