Erschienen in:
16.09.2022 | Radioiodtherapie | CME Zertifizierte Fortbildung
Onkologische Theranostik in der Nuklearmedizin
verfasst von:
Christina Laschinsky, Prof. Dr. med. Ken Herrmann, Prof. Dr. med. Wolfgang Fendler, Dr. rer. nat. Michael Nader, Dr. med. Harald Lahner, Prof. Dr. med. Boris Hadaschik, Patrick Sandach
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2022
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Zusammenfassung
Das Prinzip der Theranostik beschreibt die sowohl diagnostische als auch therapeutische Nutzung radioaktiver Nuklide, geknüpft an biochemisch aktive Liganden. Das älteste und wohl bekannteste onkologische Einsatzgebiet der Theranostik ist das differenzierte Schilddrüsenkarzinom mit der Radiojodtherapie und der Möglichkeit, die Jodaufnahme und somit die Tumormanifestationen bildlich über die γ‑Strahlung des Radiojods darzustellen. Weitere Einsatzgebiete ergeben sich bei neuroendokrinen Tumoren, beim kastrationsresistenten Prostatakarzinom und individualtherapeutisch auch bei fibroblastischen Tumoren. Die Bildgebung erfolgt bei Verwendung von β+-Strahlern vornehmlich über die sogenannte Hybridbildgebung (Positronenemissionstomographie in der Kombination mit Computer- oder Magnetresonanztomographie). Bei der Therapie kommen vorwiegend β−-Strahler, jedoch auch zunehmend α‑Strahler zum Einsatz, sie ermöglichen eine zielgerichtete onkologische Therapie mit zumeist geringen Nebenwirkungen.