Skip to main content
Erschienen in: Herz 4/2023

27.04.2023 | Schwerpunkt

Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankungen

verfasst von: PD Dr. med. Manuel J. Richter, PD Dr. med. Khodr Tello

Erschienen in: Herz | Ausgabe 4/2023

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Die pulmonale Hypertonie (PH) ist eine multifaktorielle pulmonal-vaskuläre Erkrankung. Die pulmonale Hypertonie bei vorbestehenden Lungenerkrankungen ist häufig und wird innerhalb der klinischen Klassifikation in die Gruppe 3 eingeordnet. Am häufigsten entwickeln Patienten mit einer chronisch obstruktiven oder einer interstitiellen Lungenerkrankung komplikativ eine PH. Hierbei weisen bis zu 20 % aller Patienten Zeichen der PH auf. Die klinische Abgrenzung zwischen der Grunderkrankung und PH-Symptomen ist oftmals schwierig. Hilfreich ist die Zusammenschau von Klinik, Lungenfunktion, Labor und Echokardiographie. Aktuell wurde die hämodynamische Definition der PH geändert. Die PH bei Lungenerkrankungen ist per Definition eine prä-kapilläre Form. Als Besonderheit wird eine hämodynamische Schwere unterschieden. Eine schwere PH der Gruppe 3 liegt ab einem pulmonal-vaskulären Widerstand (PVR) größer als 5 Wood Units (WU) vor. Dieser pulmonal-vaskuläre Phänotyp zeichnet sich durch nur eine geringe bis mittlere Einschränkung der Lungenfunktion bzw. Lungenparenchymdestruktion, aber mit einer schweren pulmonalen Gefäßerkrankung bzw. Rechtsherzbelastung aus. Bislang sind keine spezifischen PH-Medikamente in der Gruppe 3 zugelassen. Jedoch wird für den pulmonal-vaskulären Phänotyp der Einsatz spezifischer PH-Medikamente im Rahmen von Studien oder auf Einzelfallbasis diskutiert, während bei Patienten mit einem PVR unter 5 WU der Behandlungsansatz auf die zugrundeliegende Erkrankung ausgerichtet ist.
Literatur
3.
9.
Zurück zum Zitat Galie N, Humbert M, Vachiery JL et al (2016) 2015 ESC/ERS Guidelines for the diagnosis and treatment of pulmonary hypertension: The Joint Task Force for the Diagnosis and Treatment of Pulmonary Hypertension of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Respiratory Society (ERS): Endorsed by: Association for European Paediatric and Congenital Cardiology (AEPC), International Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT). Eur Heart J 37(1):67–119. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehv317CrossRefPubMed Galie N, Humbert M, Vachiery JL et al (2016) 2015 ESC/ERS Guidelines for the diagnosis and treatment of pulmonary hypertension: The Joint Task Force for the Diagnosis and Treatment of Pulmonary Hypertension of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Respiratory Society (ERS): Endorsed by: Association for European Paediatric and Congenital Cardiology (AEPC), International Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT). Eur Heart J 37(1):67–119. https://​doi.​org/​10.​1093/​eurheartj/​ehv317CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankungen
verfasst von
PD Dr. med. Manuel J. Richter
PD Dr. med. Khodr Tello
Publikationsdatum
27.04.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Herz / Ausgabe 4/2023
Print ISSN: 0340-9937
Elektronische ISSN: 1615-6692
DOI
https://doi.org/10.1007/s00059-023-05173-7

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2023

Herz 4/2023 Zur Ausgabe

Schadet Ärger den Gefäßen?

14.05.2024 Arteriosklerose Nachrichten

In einer Studie aus New York wirkte sich Ärger kurzfristig deutlich negativ auf die Endothelfunktion gesunder Probanden aus. Möglicherweise hat dies Einfluss auf die kardiovaskuläre Gesundheit.

Intervallfasten zur Regeneration des Herzmuskels?

14.05.2024 Herzinfarkt Nachrichten

Die Nahrungsaufnahme auf wenige Stunden am Tag zu beschränken, hat möglicherweise einen günstigen Einfluss auf die Prognose nach akutem ST-Hebungsinfarkt. Darauf deutet eine Studie an der Uniklinik in Halle an der Saale hin.

Shunt-Therapie bei Herzinsuffizienz: Kein Anzug, der allen passt

13.05.2024 Chronische Herzinsuffizienz Nachrichten

Die Anlage eines interatrialen Shunts zur Reduktion des linksatrialen Drucks ist ein neuer Therapieansatz bei Herzinsuffizienz. Viele Patienten sprechen darauf an, andere jedoch nicht. 

Vorsicht, erhöhte Blutungsgefahr nach PCI!

10.05.2024 Koronare Herzerkrankung Nachrichten

Nach PCI besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko, wenn die Behandelten eine verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion aufweisen. Das Risiko ist umso höher, je stärker die Pumpfunktion eingeschränkt ist.

Update Kardiologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.