Erschienen in:
28.08.2023 | Psychotherapie | Originalarbeit
Trauma ohne Ende?
Zum Verhältnis von Psychotherapie, Trauma- und Geschichtsforschung
verfasst von:
Andreas Bachhofen
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 1/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit den transgenerationalen Folgen von Traumatisierungen zeigt deutlich, wie eng Psychotherapie, insbesondere die Psychoanalyse, und die Geschichtsforschung miteinander verzahnt sind. Dabei wird der Bedeutungsgehalt des Wortes „Trauma“ bei Weitem unterschätzt. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die geschichtliche Dimension eines Traumas zugunsten einer aktualgenetischen Sicht stark vernachlässigt wird.
In dieser Arbeit geht es darum, in einer grundsätzlichen Betrachtung zu versuchen, den Bedeutungsgehalt des Wortes „Trauma“ weiter zu vertiefen. Es zeigt sich, dass jedes Trauma eine historische Dimension generiert. Aus der Untersuchung ihrer Struktur heraus ergibt sich die Möglichkeit, jenseits der Therapie konkreter, individueller Traumatisierung die Begriffe von Vergebung und Versöhnung in einen vertieften, individuellen und auch gesellschaftlichen, psychohistorischen Kontext zu stellen. Dadurch lassen sich Leitlinien zur Überwindung von Traumatisierungen sowohl im Einzelfall als auch auf gesellschaftlicher Ebene finden.