Erschienen in:
01.09.2014 | Schwerpunkt
Prozedurale Aspekte im Rahmen der primären PCI
Arterieller Zugang, Stentselektion, Thrombektomie, Behandlung der Non-culprit-Läsionen
verfasst von:
N.F. Boeder, C.W. Hamm, Prof. Dr. H.M. Nef
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Der akute Myokardinfarkt war in Deutschland im Jahr 2011 eine der häufigsten Todesursachen. Nach den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie kommen für die Akutversorgung die systemische Fibrinolyse und die primäre perkutane Koronarintervention (PCI) in Frage. Der primären PCI ist aufgrund der Überlegenheit der Vorzug zu geben. Aufgrund der geringeren Blutungskomplikationsrate ist der transradiale Zugang zu bevorzugen. Bei der Stentauswahl ist der medikamentös beschichtete Stent (DES) der neueren Generation denen der ersten Generation und dem „Bare-metal“-Stent (BMS) überlegen. Es konnte mittlerweile gezeigt werden, dass die Ereignisraten der DES (Mortalität, „target vessel revascularization“, frühe und späte Stentthrombose, Myokardinfarkt) signifikant niedriger sind. Für bioresorbierbare Scaffolds (BRS) liegen noch keine Langzeitergebnisse für den Einsatz im Rahmen der STEMI-Versorgung vor. Erste Ergebnisse sind jedoch vielversprechend. Es Bedarf in Bezug auf die Stentauswahl jedoch einer individuellen Abwägung, um allen Aspekten gerecht zu werden. Hinsichtlich der Thrombektomie im Rahmen der Akutversorgung liegen heterogene Daten vor. Aktuell ergibt sich hieraus die Notwendigkeit einer hinreichenden Abwägung, da die Thrombusaspiration in Studien durchaus auch mit erhöhten Ereignisraten assoziiert sein kann. Derzeit – hämodynamische Stabilität vorausgesetzt – sollte nur die sog. „culprit lesion“ mittels Stent versorgt werden. Weitere Stenosen sollten nach individueller Abwägung und ggf. nach Evaluierung der hämodynamischen Relevanz elektiv interveniert werden.