Erschienen in:
01.05.2009 | Übersicht
Pathologisches Glücksspielen: Persönlichkeitsmerkmale und forensische Aspekte
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr.med. Hans-Ludwig Kröber
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Der Beitrag referiert den aktuellen Kenntnisstand über psychologische Ursachen und Einflussfaktoren bei pathologischem Glücksspiel. Weder die Konzeptualisierung nach dem Suchtmodell noch das Konstrukt der Impulskontrollstörung sind gut geeignet, das Besondere dieser Störung des Sozialverhaltens zu erfassen. Pathologisches Glücksspielen erweist sich als erlerntes Verhaltensmuster, das auf ganz unterschiedliche Ursachen zurückgehen kann. Es gibt keinen einheitlichen Typus des exzessiven Spielers. Es gibt Formen des Glücksspiels (Roulette, Pferdewetten), die vor allem genutzt werden, um Spannung und Erregung zu erleben, und andere Formen (insbesondere das Spielen an deutschen Geldspielautomaten), die eher zur Ablenkung, Beruhigung und Problemverdrängung dienen. Dargestellt wird das breite Spektrum komorbider Störungen, insbesondere affektiver Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. Erörtert werden die Überlappungen mit dissozialen Entwicklungen und strafrechtliche Konsequenzen.