Erschienen in:
12.02.2021 | Oropharynxkarzinom | Topic
Rolle der Chirurgie und Salvage-Chirurgie in der Ära HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome
verfasst von:
Dr. T. Hussain, S. Mattheis, S. Lang
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Weltweit steigt die Inzidenz von mit dem humanen Papillomavirus (HPV) assoziierten Oropharynxkarzinomen. Aufgrund eines deutlich unterschiedlichen Therapieansprechens gegenüber HPV-negativen Oropharynxkarzinomen kann die Festlegung des idealen therapeutischen Ansatzes eine Herausforderung darstellen. HPV-positive Oropharynxkarzinome zeigen insbesondere bei Nierauchern ein gutes Ansprechen auf eine primäre Strahlentherapie, und Studien bieten zugleich Hinweise auf ein vergleichbares Überleben nach primär chirurgischer Therapie. Speziell im Stadium I nach TNM-Klassifikation, 8. Aufl., (TNM-8) zeigen retrospektive Studien sehr gute onkologische Ergebnisse nach alleiniger chirurgischer Therapie und keine weitere Verbesserung des Überlebens durch eine adjuvante Bestrahlung oder Chemotherapie. Ergebnisse entsprechender prospektiver Therapiedeeskalationsstudien werden in den nächsten Jahren erwartet. Durch die Anwendung minimal-invasiver transoraler Resektionstechniken für ausgewählte Oropharynxkarzinome lässt sich ein guter postoperativer Erhalt von physiologischer Funktion und Lebensqualität gewährleisten. Die Salvage-Chirurgie hat für HPV-positive Oropharynxkarzinome einen vergleichbaren Stellenwert wie für HPV-negative Patienten und ist sowohl für chirurgisch resektable lokoregionäre Rezidive als auch für resektable Fernmetastasen die Therapie der Wahl.