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Erschienen in: Die Unfallchirurgie 6/2023

12.07.2022 | Notfallmedizin | Originalien

Stellung der Unfallchirurgie in der Notfallmedizin

verfasst von: Dr. med. André Nohl, Heiko Trentzsch, Dan Bieler, Jan Peters, Oliver Pieske, Bastian Brune, Marcel Dudda, René Hartensuer, Sektion Notfall‑, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 6/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund

Mit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G‑BA) erfolgt eine Umstrukturierung der innerklinischen Notfallmedizin durch Bildung von zentralen Notaufnahmen und einer gestuften Notfallversorgung. Zusätzlich wurde die Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin etabliert.

Ziel

Ziel dieser Arbeit ist es zum einen, die UnfallchirurgInnen auf diese Strukturveränderung aufmerksam zu machen. Zum anderen möchten wir ein Meinungsbild evaluieren und die Stellung der Unfallchirurgie in der Notfallmedizin diskutieren.

Methode

Im Rahmen des TNT2021 (Jahreskongress von TraumaNetzwerk DGU®, Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung und Traumaregister DGU®) erfolgte eine webbasierte Onlineumfrage zur Erfassung der Meinung der TeilnehmerInnen zur Stellung der Unfallchirurgie in der Notfallmedizin.

Ergebnisse

Von 143 KongressteilnehmerInnen haben 98 (67 %) an der Umfrage teilgenommen. Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen war männlich (n = 78; 80 %), über 40 Jahre alt (n = 62; 63 %) und in einer beruflichen Position mit Personalverantwortung (n = 73; 75 %). Eine präklinische notfallmedizinische (MW: 84,8; SD: 18,7) und intensivmedizinische (MW: 78,3; SD: 20,4) Ausbildung erscheint wichtig. Andererseits erscheint den Befragten die anschließende Tätigkeit in diesen Bereichen weniger wichtig (präklinische Notfallmedizin: MW: 65,1; SD: 28,0; Intensivstation: MW: 53,7; SD: 30,3). Die Tätigkeit in einer Notaufnahme wird höher bewertet (MW: 87,0; SD: 18,7). Hoch ist die Zustimmung, dass die/der Trauma-LeaderIn ein/e UnfallchirurgIn sein sollte (MW 87,9; SD: 19,7).

Diskussion

Ein hohes Aufkommen von unfallchirurgischen Notfallpatienten sowie die Versorgung von Schwerverletzten in ausgewiesenen Traumazentren zeigen, dass eine unfallchirurgische Expertise in einer Zentralen Notaufnahme (ZNA) obligatorisch ist. Zur Sicherstellung eines hohen Qualitätsstandards für unfallchirurgische Notfallpatienten sind zudem leitende Positionen anzustreben.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Stellung der Unfallchirurgie in der Notfallmedizin
verfasst von
Dr. med. André Nohl
Heiko Trentzsch
Dan Bieler
Jan Peters
Oliver Pieske
Bastian Brune
Marcel Dudda
René Hartensuer
Sektion Notfall‑, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
Publikationsdatum
12.07.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Notfallmedizin
Pflege
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 6/2023
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-022-01206-8

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