Erschienen in:
21.02.2018 | Nierentumoren | Leitthema
Standardoperationen bei kleinen Nierentumoren (<4 cm)
verfasst von:
Dr. S. K. Frees, R. Mager, H. Borgmann, W. Jäger, C. Thomas, A. Haferkamp
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren entwickelten sich eine Vielzahl neuer Therapieoptionen für die Behandlung kleiner Nierentumoren (mit einem Durchmesser < 4 cm). Hier reicht die Bandbreite von der aktiven Überwachung bis hin zu ablativen Verfahren. Welches konkrete Vorgehen für den einzelnen Patienten das beste Outcome bringt, bleibt bis zum heutigen Zeitpunkt unklar und muss anhand weiterer Studien geklärt werden. Bis dato verbleibt die operative Therapie als Goldstandard. Während früher die Nephrektomie als Therapie der Wahl galt, sollte heute für alle Patienten ein nierenerhaltendes Verfahren angestrebt werden.
Ergebnisse
Neben der offenen Nierenteilresektion, die immer noch in den Leitlinien als Standardprozedur empfohlen wird, zeigte sich in den letzten Jahren ein Trend zum vermehrten Einsatz minimal-invasiver Techniken – auch bei nierenerhaltendem Vorgehen. Es scheint, als würden diese Techniken mit gewissen Vorteilen wie geringerem Blutverlust einhergehen. Für das robotisch assistierte Verfahren konnten die nachteiligen Ergebnisse des laparoskopischen Verfahrens mit längerer warmer Ischämie, längeren Operationszeiten und postoperativen Einschränkungen der Nierenfunktion nicht gezeigt werden. Bei entsprechender Expertise des Operateurs können auch minimal-invasive Verfahren angeboten werden. Unabhängig von der Wahl des Verfahrens sollten die komplette Resektion des Tumors sowie eine möglichst kurze Ischämiezeit im Vordergrund stehen.