Erschienen in:
01.01.2014 | Arzneimitteltherapie
Neue orale Antikoagulanzien
Wer braucht sie wirklich?
verfasst von:
Prof. Dr. H.K. Berthold
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Mit den neuen oralen Antikoagulanzien (NOAC) steht eine Alternative zu klassischen Vitamin-K-Antagonisten (VKA) zur Schlaganfallprävention bei nichtvalvulärem Vorhofflimmern zur Verfügung. In randomisierten Studien wurden im Vergleich zu Warfarin signifikante Verbesserungen bei klinischen Endpunkten dokumentiert, die allerdings insgesamt geringe Effektgrößen hatten. In Studienzentren mit ohnehin gutem Antikoagulationsmanagement war die Überlegenheit kaum nachweisbar. Die Effektivität einer Therapie mit oralen Antikoagulanzien hängt wesentlich von der individuellen Adhärenz ab. NOAC bringen zahlreiche Eigenschaften mit sich, die eine schlechtere Adhärenz bewirken könnten. Dazu zählen u. a. die mehr als 1-mal pro Tag erforderliche Einnahme einiger der verwendeten Substanzen sowie der Wegfall der Gerinnungsmessungen, die als eher adhärenzfördernd anzusehen wären. VKA sind aufgrund ihrer langen Wirkhalbwertszeiten möglicherweise besser geeignet, eine schlechte Adhärenz auszugleichen.