Erschienen in:
01.07.2007 | Schwerpunkt: Diabetes mellitus
Neue Konzepte in der Behandlung des Typ-2-Diabetes
verfasst von:
Dr. J. J. Meier, W. E. Schmidt, H.-H. Klein
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2007
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Zusammenfassung
Die Entwicklung einer Vielzahl neuer Substanzen wird das therapeutische Spektrum beim Typ-2-Diabetes in Zukunft deutlich erweitern. Bereits 2006 wurde der Endocannabinoidrezeptorantagonist Rimonabant für die Therapie übergewichtiger Patienten mit Typ-2-Diabetes zugelassen. Dieses Präparat führt zum einen zu einer deutlichen Reduktion des Körpergewichts, zum anderen aber auch zu einer signifikanten Absenkung der HbA1c-Werte sowie einer Verbesserung des Lipidprofils. Allerdings erschwert die fehlende Kostenerstattung durch die Krankenkassen derzeit einen breiteren Einsatz dieses Präparates. Im April 2007 wurden die jeweils ersten Vertreter der neuartigen Substanzgruppen der GLP-1-Analoga/Inkretinmimetika (Exenatide, Byetta®) und DPP-4-Hemmer (Sitagliptin, Januvia®) in Deutschland zugelassen. Beide Substanzen führen in klinischen Studien zu einer deutlichen Absenkung der HbA1c-Werte. Darüber hinaus führen die Inkretinmimetika zu einer progredienten Gewichtsreduktion, während die DPP-4-Hemmer weitestgehend gewichtsneutral sind. Die Applikation von Sitagliptin erfolgt oral, während Exenatide subkutan verabreicht wird. Aufgrund der Glukoseanhängigkeit ihrer Wirkungen führt die alleinige Gabe der DPP-4-Hemmer und Inkretinmimetika nicht zur Auslösung von Hypoglykämien. Insgesamt stellt die Einführung dieser neuen Substanzgruppen sicherlich eine sinnvolle Erweiterung des therapeutischen Portfolios beim Typ-2-Diabetes dar. Die Auswirkungen dieser neuen Therapieformen auf die Entwicklung diabetischer Folgekomplikationen in Langzeitstudien bleibt abzuwarten.