Zusammenfassung
Die Bruchpforte der kindlichen Nabelhernie entspricht einem nicht verschlossenen Nabelring, durch den sich – infolge einer Schwächung der Richet-Faszie (Fascia umbilicalis) – das Peritoneum vorwölbt. Darüber befinden sich das subkutane Fettgewebe sowie die Nabelhaut. Umbilikalhernien haben im Gegensatz zu epigastrischen Hernien die Tendenz, sich im Laufe des Kleinkindesalters zu schließen. Ein Großteil verschließt sich bis zum 2. Lebensjahr, ab dem 2. bis 3. Lebensjahr ist ein Spontanverschluss selten und ab dem 5. Lebensjahr eine Rarität. Die Inzidenz einer Nabelhernie liegt im Kindesalter zwischen 10 und 30 %, wobei farbige Menschen die höchste Inzidenz aufweisen. Des Weiteren korreliert die Inzidenz mit dem Geburtsgewicht. Gut 2/3 aller Kinder mit einem Geburtsgewicht <1500 g haben eine Nabelhernie. Die kindliche Nabelhernie ist in der Regel gut reponierbar, eine Inkarzeration ist eine Seltenheit.