Zusammenfassung
Unter Myositiden versteht man eine heterogene Krankheitsgruppe entzündlicher Muskelerkrankungen mit subakutem bis chronischem Auftreten einer Muskelschwäche bei entzündlichen Veränderungen im Muskel.
Die Klassifikation erfolgt nach klinischen, laborchemischen, neuroradiologischen, immunpathologischen und histologischen Kriterien. Anhand dieser Kriterien werden Myositiden in Autoimmunmyopathien/idiopathische Myositiden, erregerbedingte Myositiden und in eosinophile Myositis, granulomatöse Myositis eingeteilt, wobei die eosinophile und granulomatöse Myositis Sonderformen der Myositis darstellen. Bakterien sind global betrachtet die häufigste Ursache von Myositiden. Abszedierungen der Muskulatur können bei schweren Septikopyämien vorkommen. Im Rahmen von Legionellen-, Tuberkulose, Whipple-, Lepra-, Leptospirose-, Lyme- und Lues-Infektionen treten selten Myositiden auf. Bei viralen Infektionen sind häufig auch die Muskeln mit flüchtigen Myalgien beteiligt, allerdings erfordern diese, wenn überhaupt, eine symptomatische Therapie. Normalerweise folgen akute virale Myositiden mit Beteiligung des Muskelparenchyms im Anschluss an eine fieberhafte virale Infektion. Adeno-, Arbo-,Coxsackie-Viren, CMV, EBV, ECHO-, HIV, HSV, HTLV-1, Parainfluenza- und Resporatory-Synctial-Viren gehören zu den häufigsten Vertretern, die eine virale Myositis auslösen können. Eine Vielzahl Parasiten können in die Muskulatur eindringen, die häufigsten parasitär verursachenden Myositiden sind Trichinella spp., Taenia solium und Toxoplasma gondii. Weitere Parasiten wie Trypanosoma cruzi (Chagas-Krankheit), Sarcocystis spp., Microsporadia spp., Toxocaracanis, Schistosoma spp., Echinococcus spp., Entamoeba histologica, Spirometra mansonoides, Plasmodium falciparum (Malaria), und Onchocera volvulus können Myositiden oder auch Myalgien verursachen.