Erschienen in:
01.08.2011 | Schwerpunkt/CME
Moderne Techniken der angiographischen Diagnostik im Katheterlabor
verfasst von:
Dr. H. Rittger, A.-M. Sinha, J. Brachmann
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Die Darstellung der Koronararterien mittels Angiographie bleibt auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts der Goldstandard zur Definition des Koronarstatus. Vielfältige Limitationen dieser 2-dimensionalen Darstellung führten zu einer Reihe von Weiterentwicklungen wie der quantitativen Koronarangiographie und einer 3-dimensionalen Rekonstruktion. Der intravaskuläre Ultraschall ermöglichte erstmals eine transmurale In-vivo-Darstellung der Koronargefäße durch die Anfertigung von Querschnittsbildern aller Schichten der Koronararterie. Dadurch wurde es möglich, arteriovaskuläre Plaques sowie die umgebenden Strukturen suffizient zu beurteilen. Die intravaskuläre optische Kohärenztomographie ist eine neue, auf Infrarotlicht basierende Technik, welche Gefäße sowohl intra- als auch extraluminal mit einer Auflösung von 10–20 µm darstellen kann. Doch selbst diese modernen diagnostischen Verfahren sind in der Beurteilung der Funktionalität einer Stenose limitiert. Die Bestimmung der fraktionellen Flussreserve erlaubt mit hoher Sensitivität und Spezifität einen genauen Nachweis des pathophysiologischen Zustands eines epikardialen Gefäßes, indem sie den Druck vor und hinter einer epikardialen Stenose in Beziehung setzt. Die sog. „C-arm computed tomography“ (CACT; „DynaCT“ Cardiac; Siemens, Erlangen) ist eine neue Applikationsmöglichkeit einer intraprozeduralen, auf einer Rotation der Röntgenquelle und des Detektors basierenden Technik, die diagnostische Informationen ähnlich eines CT- oder MRT-Bildes erzeugen kann. Sie birgt das Potenzial, die diagnostischen Möglichkeiten im Rahmen einer angiographischen Untersuchung erheblich zu bereichern.