Erschienen in:
10.06.2016 | Minimalinvasive Chirurgie | Schwerpunkt: Interventionelle Therapien I
Die endoskopische Vollwandresektion
verfasst von:
B. Meier, A. Schmidt, Prof. Dr. K. Caca
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Im Rahmen der endoskopischen Resektion von neoplastischen gastrointestinalen Läsionen gehören die konventionelle Schlingenektomie, die endoskopische Mukosaresektion (EMR) sowie die endoskopische Submukosadissektion (ESD) zu den etablierten Standardverfahren. Sie sind prinzipiell auf oberflächliche mukosal und submukosal gelegene Läsionen begrenzt. Läsionen ohne Lifting-Zeichen oder Läsionen in schwieriger anatomischer Lage können mit den Standardverfahren nicht oder nur unter Inkaufnahme einer erhöhten Komplikationsrate reseziert werden. Bei Läsionen >2 cm ist die ESD den anderen Verfahren aufgrund der En-bloc-Resektion, anhand derer die vollständige Abtragung histologisch gut beurteilt werden kann, überlegen. Sie ist aber insbesondere bei großen Läsionen technisch anspruchsvoll, zeitaufwendig und mit einer erhöhten Komplikationsrate assoziiert. Seit Entwicklung der „over-the-scope clips“ (OTSC) sind Komplikationen wie Blutungen und Perforationen allerdings endoskopisch besser beherrschbar. In den letzten Jahren sind endoskopische Vollwandresektionsverfahren in den Fokus der interventionellen Endoskopie gerückt. Anforderungen an solche Verfahren sind eine einfache Handhabung, eine hohe Patientensicherheit und hohe technische und klinische Erfolgsraten. Seit 2014 ist mit dem „full thickness resection device“ (FTRD) ein minimal-invasives Verfahren zur endoskopischen Vollwandresektion im unteren Gastrointestinaltrakt verfügbar. Es kombiniert die OTSC-Applikation und Schlingenektomie in einem Schritt. Diese Resektionstechnik kann einem ausgewählten Patientenkollektiv eine chirurgische Therapie ersparen. Im vorliegenden Beitrag werden alle derzeit klinisch einsetzbaren Vollwandresektionstechniken vorgestellt, aufgrund der klinischen Relevanz liegt der Fokus allerdings auf dem FTRD-System.