Erschienen in:
01.02.2015 | Schwerpunkt
Medikamentöse Therapie vs. bariatrische Chirurgie bei Adipositas und Typ-2-Diabetes
verfasst von:
Prof. Dr. M. Blüher
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Der Zusammenhang zwischen erhöhtem Körpergewicht und erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes ist epidemiologisch gut belegt, und durch Gewichtsreduktion kann die Manifestation des Typ-2-Diabetes verzögert werden. Zur Basistherapie des Typ-2-Diabetes zählen lebensstilmodifizierende Maßnahmen wie Schulung, Ernährungstherapie, Steigerung der körperlichen Aktivität, Nichtrauchen und Stressbewältigungsstrategien. Wenn die Basistherapie nicht erfolgreich ist, erfolgt eine stufenweise eskalierende Pharmakotherapie bis zum Erreichen individueller Ziele. Allerdings kann auch die medikamentöse Therapie des Typ-2-Diabetes ein Fortschreiten der Erkrankung und die Manifestation von Diabeteskomplikationen häufig nicht verhindern. Eine Gewichtsreduktion gehört zu den Zielen für Patienten mit Typ-2-Diabetes und Adipositas, dauerhaft ist es durch konservative Strategien schwer zu erreichen. Auch deshalb hat sich in den letzten Jahren die bariatrische Chirurgie als eine Alternative insbesondere für Patienten mit adipositasassoziiertem Typ-2-Diabetes etabliert, bei denen durch die medikamentöse Therapie kein HbA1c < 7,5 % erreicht werden kann. Auf der Grundlage der vielversprechenden Ergebnisse mehrerer unabhängiger, randomisierter Studien sollte die bariatrische Chirurgie in Zukunft zu einem früheren Zeitpunkt der Behandlung des Typ-2-Diabetes in Betracht gezogen werden und nicht länger als letzte Therapieoption angesehen werden.