Erschienen in:
01.02.2014 | Schwerpunkt
Medikamentöse Therapie von Herz- und Lungenerkrankungen
Effekte auf das jeweils andere Organ
verfasst von:
S. Möhlenkamp, G. Weinreich, T. Neumann, T. Voshaar, Prof. Dr. H. Teschler
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Viele Patienten sind gleichzeitig herz- und lungenkrank. Die Wahl der medikamentösen Therapie richtet sich nicht nur nach der klinischen und prognostischen Wirksamkeit am Zielorgan, sondern auch nach den Effekten am jeweils anderen Organ. Betablockern und Statinen werden sowohl günstige wie auch potenziell ungünstige Wirkungen an der Lunge zugeschrieben. ACE-Hemmer und Amiodaron gehen recht häufig mit pneumologischen Komplikationen einher. Niedrig dosierte Thiaziddiuretika und Kalziumantagonisten werden zur Therapie hypertensiver Asthmatiker empfohlen. Betablocker sollten hier vermieden werden. Theophyllin sollte bei kardial vorerkrankten Patienten nur mit Zurückhaltung verordnet werden. Glukokortikosteroide können kardiovaskuläre Symptome verursachen, während der Phosphodiesterase-4-Hemmer Roflumilast keine ungünstigen kardiovaskulären Wirkungen zu haben scheint. Für Anticholinergika sind günstige wie ungünstige Effekte auf das Herz-Kreislauf-System beschrieben. Insbesondere kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA) und Makrolide können Herzrhythmusstörungen triggern, und für einige SABA wird eine erhöhte Herzinfarktrate berichtet. Das Wissen um die Wirkungen der für pneumologische und kardiovaskuläre Erkrankungen notwendigen Medikamente am jeweils anderen Organ und um die damit verbundenen Komplikationen und Langzeitwirkungen ist notwendig, um die vielen gleichzeitig herz- und lungenkranken Patienten optimal zu therapieren.