Erschienen in:
01.02.2006 | Leitthema
Contusio cordis
verfasst von:
S. Sonntag, Prof. Dr. F. X. Kleber
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Eine kardiale Kontusion tritt bei bis zu 1/3 der Patienten mit stumpfem Thoraxtrauma auf. Daneben können eine Aorten- und tracheobronchiale Ruptur, eine Sternumfraktur, eine Lungenkontusion und eine Rippenserienfraktur Folgen dieser Verletzung sein. Die kardiale Kontusion bedarf der raschen Diagnosestellung und Therapie insbesondere bei komplikationsbehaftetem Verlauf. Beweisen lässt sie sich jedoch nur nach Gewebe- bzw. Organentnahme und -untersuchung. Im klinischen Alltag beruht die Diagnose daher auf der zusammenfassenden Beurteilung klinischer, Labor-, elektro- und echokardiographischer sowie ggf. radiologischer Befunde. Aufgrund des Fehlens akzeptierter diagnostischer Kriterien stellen die Diagnose einer kardialen Kontusion und die Identifikation der Risikopatienten eine andauernde Herausforderung dar. Selbst eine Übereinkunft über die Definition der „Contusio cordis“ im Unterschied zur „Commotio cordis“ ist nicht etabliert. Basierend auf der Diskussion der Vor- und Nachteile der bezeichneten diagnostischen Verfahren wird in dieser Publikation eine Screening- und Monitoringstrategie entworfen, welche aktuell auch im Unfallkrankenhaus Berlin verfolgt wird.