Erschienen in:
01.12.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Urogenitaltuberkulose in Deutschland
Diagnose und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. S. Lenk
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2011
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Zusammenfassung
Die Urogenitaltuberkulose (UGT) ist eine postprimäre Exazerbationstuberkulose und wird von Erregern des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes verursacht. Hinweise auf das Vorliegen einer UGT können Anamnese, klinische Symptomatik, eine abakterielle Pyurie und die bildgebende Diagnostik geben. Ein positiver kultureller Mykobakteriennachweis (Eigelbnährböden) und/oder der Nachweis tuberkulosespezifischer Gewebeveränderungen in Kombination mit einer Polymerasekettenreaktion (PCR) sichern die Diagnose der UGT. Die medikamentöse Therapie der UGT wird in einer Intensivphase mit 3 oder 4 Medikamenten täglich über 2 Monate begonnen und danach in einer Kontinuitätsphase mit 2 Antituberkulotika für mindestens 4 Monate fortgesetzt. Die zusätzliche operative Therapie der UGT ist nur bei Komplikationen und/oder Folgeerscheinungen im klinischen Verlauf indiziert. Nach der Therapie der UGT wird eine Nachsorge über mindestens 5 Jahre empfohlen. Trotz geringer Neuerkrankungsrate in Deutschland ist es weiter notwendig, die wissenschaftlichen Kenntnisse zur Diagnostik und Therapie der UGT zu erhalten und zu vertiefen.