Asthmaprävention und Adhärenzförderung bei Milbenallergikern: die Zukunft

Auszug

Die Allergen-Immuntherapie (AIT) ist die einzige krankheitsmodifizierende Therapieform, die ursächlich in die immunologischen Mechanismen der Krankheitsentstehung atopischer Erkrankungen eingreift und eine Toleranz gegenüber Umweltallergenen wie beispielsweise Pollen oder Hausstaubmilbenallergene induzieren kann [1, 2]. Die Wirksamkeit der AIT bei der allergischen Rhinitis, Nahrungsmittelallergien, Insektengiftallergien und zur (Sekundär-)Prävention allergischer Erkrankungen ist umfänglich in klinischen Studien belegt worden [3] und systematische Übersichtsarbeiten konnten zudem die Evidenz speziell für Patienten mit Asthma bronchiale belegen [4]. Auf dieser Datengrundlage hat die Europäische Akademie für Allergologie und Klinische Immunologie (EAACI) eine Leitlinie erstellt mit klinisch orientierten Empfehlungen zum Einsatz der AIT bei Patienten mit Hausstaubmilben(HSM)-assoziiertem allergischem Asthma [5]. Aufgrund einer hohen Heterogenität von AIT-Präparaten, die bei der AIT bei HSM-Allergien zur Anwendung kommen, in der klinischen (Studien-) Dokumentation [4] empfiehlt sich eine produktspezifische Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit [3, 6]. Ein (generischer) Klasseneffekt der AIT-Produkte ist nicht gegeben und dies stellt eine wichtige Unterscheidung dar zur Pharmakotherapie allergischer Erkrankungen [2]. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) im Schulterschluss mit anderen Fachgesellschaften, Organfächern und Berufsverbänden im Rahmen der 2022 erschienenen AWMF-S2k-Leitlinie zur AIT [6] eine tabellarische Auflistung der derzeitigen Evidenz zur Wirksamkeit von AIT-Produkten erstellt, welche den aktuellen Stand der (TAV-relevanten) Studien zur AIT abbildet und welche regelmäßig durch eine Experten-Arbeitsgruppe aktualisiert wird, wenn neue Studienergebnisse vorliegen [7]. …