Erschienen in:
31.01.2024 | Künstliche Intelligenz | Schwerpunkt: Präzisionsmedizin
Präzisionsmedizin vertieft die personalisierte Medizin in der Kardiologie
verfasst von:
Prof. Dr. G. Hasenfuß, A. Schuster, L. Bergau, K. Toischer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Die Begriffe personalisierte Medizin und Präzisionsmedizin, häufig synonym verwendet, sollen hier klar differenziert werden. Danach basiert Personalisierung in der Herzmedizin auf der klinischen Präsentation des individuellen Patienten, den kardiovaskulären Risikofaktoren und Komorbiditäten, der Elektrokardiographie, der Bildgebung sowie auf Biomarkern für myokardiale Last und Ischämie. Die Personalisierung beruht auf großen klinischen Studien mit detaillierten Subgruppenanalysen, sie erfolgt leitlinienbasiert. Vertieft wird sie durch Präzisionsmedizin auf der Basis innovativer Bildgebung zur Darstellung der Myokardstruktur, Koronarmorphologie und elektrischen Aktivität. Abgesehen von wenigen monogenetischen Erkrankungen spielen Genomanalysen bei den in der Regel komplexen kardialen Erkrankungen klinisch bisher eine untergeordnete Rolle. Experimentell ergeben sich durch Genom-, Transkriptom- und Metabolomanalysen aber zahlreiche spannende Ansätze. Darüber hinaus haben digitale Technologien ein großes Potenzial für die kardiologische Präzisionsmedizin. Dieses beruht einerseits auf der Häufigkeit der Erkrankungen und damit den großen vorhandenen Datenmengen (Big Data) und andererseits auf der großen Anzahl von durch Sensoren messbaren Biosignalen im Herz-Kreislauf-System.